Blogs

Vo Alberschwende bis ge Lech sand mir glofa...

Herbstwanderung 2012

und nicht nur dir Füsse haben uns wehgetan sondern besonders die Schultern, denn wir mussten das ganze Gepäck von der Zahnbürste, Kochtopf, Gaskocher, Mätteli, Zelt und warme Kleider alles selber tragen. Nachdem wir letztes Jahr den Everest Base Camp Trek absolviert hatten fühlten wir uns gut vorbereitet für die Wanderung quer durchs Ländle, allerdings vergaßen wir welche Last uns die Träger in Nepal abgenommen haben. Unsere Rücksäcke wogen etwa 15 Kilogramm und schon nach den ersten Metern bereute ich es dass wir den ganzen Sommer keine Wanderung unternommen hatten und unser Nepaltrek schon genau ein Jahr zurück lag.

 

 

Dennoch begannen wir unser Vorhaben gut gelaunt und auch das schlechte Wetter mit etwas Regen und Temperaturen um die 10 °C konnte unsere Stimmung nicht vermiesen. Wir marschierten also um 10 Uhr Vormittags vom Bienenhaus am Tannerberg los Richtung Schwarzenberg. In Schwarzenberg mussten wir dann gleich unseren ersten 500 m an der Haupstraße entlang laufen und uns wurde klar, dass wir gerne ein paar Umwege in Kauf nehmen wenn wir auf den nächsten 100 km kein Auto mehr sehen müssen, was uns dann auch sehr gut gelang und uns einen zusätzlichen Wandertag einbrachte.

Im Dorfpavillon von Schwarzenberg machten wir dann unsere erste wohlverdiente Rast. Mit Würstchen, Käse und Brot und einem Schluck Zwetschgenschnaps stärkten wir uns und gingen dann weiter nach Bersbuch und von da nördlich am Klausberg vorbei nach Bezegg. Jetzt begann der steile Anstieg zum Sonderdach und schon da wurde uns klar, dass wir das heutige Tagesziel nur schwer erreichen werden. Als wir dann so gegen 17 Uhr die Alpe Stein erreichen waren wir uns dann sehr schnell einig, dass dies ein guter Platz zum Übernachten ist.

Wir bereiteten unser Nachtlager vor und kochten eine Flädlesuppe und Kartoffelstocki zum Nachtessen. Beim Einbruch der Dunkelheit fühlten wir uns beide müde genug, um gleich schlafen zu gehen. Dabei haben wir aber leider nicht mit der kleinen Maus gerechnet die so eine große Freude über unsere Gesellschaft hatte, dass sie fast die ganze Nacht Party gefeiert hat und unseren Schlaf auf wenige Stunden verkürzt hat.

Am nächsten Tag schliefen wir dann auch fast bis 8 Uhr und gingen nach einem Kaffee und Brot zum Frühstück später los als wir dachten. Bald erreichten wir das Sonderdach gingen dann weiter zur Stongenalpe, weiter zur Kretzbodenalpe und hinunter nach Schönebach. Hier gönnten wir uns eine ausgiebige Mittagspause und gingen dann am Nachmittag über den Stoggsattel nach Schoppernau Rehmen zum Campingplatz. Hier war uns bereits klar, dass unsere Wanderung einen Tage länger dauern wird, weshalb wir im Spar für´s Abendessen Suppe, Salat, Lachsbrötchen und ein paar Trauben zum Dessert und noch eine Flasche Wein kauften. Durch einen glücklichen Zufall trafen wir noch einen guten Freund und es wurde dann schnell eine Flasche Wein für jeden.

Am nächsten Tag gingen wir es dann auch sehr gemütlich an. Nach dem Frühstück gingen wir bis zur Bergkristallhütte und schon nach einer Stunde Gehzeit gönnten wir uns einen Cappuccino auf der Sonnenterasse. Da wussten wir auch noch nicht was uns an diesem Tag erwartet. Es sollte unser längster Tag werden. Mit 7 Stunden Gehzeit, etwa 1600 Höhenmeter und ca. 30 km Wegstrecke und unsere Gepäck mussten wir immernoch selber tragen. Von der Bergkristallhütte ging es also weiter zur Töbelealpe und dann übers Töbelejoch zur Bieberacherhütte. Hier wäre eigentlich ein herrlicher Platz zum Übernachten gewesen und unsere Füsse wären auch sofort damit einverstanden gewesen, allerdings waren die Wetterprognosen für den nächsten Tag nicht besonders gut und für Nachmittag war sogar Regen angesagt. Wir mussten uns also noch einmal zusammenreissen und zwei weitere, lange Stunden bis ins Metzgertobel zur Schellaalpe laufen. Belohnt wurden wir hier mit einem super schönen Nachtquartier und der Aussicht, dass wenigsten der letzte Tag nich so anstregend wird.

 

 

Unser letzter Tag begann dann auch gleich mit lockeren 800 Hm zum Aufwärmen bis zur Göppingerhütte. Hier erfuhren wir, dass der Bus bis zum Älpele fährt und feierten dies gleich mit einem Schnaps und Bier. Der Abstieg war dann auch ein leichtes und wir konnten uns schon auf den Marillenstrudel in der Post freuen. Der Kellner in der Post empfing uns dann auch sehr freundlich, machte aber kurz ein verlegenes Gesicht als er unseren schmutzigen Kleider sah. Da wir seine einzigen Gäste waren störte es ihn aber dann weiters nicht und brachte uns unseren lang ersehnten Marillenstrudel der uns für alle Strapazen entschädigte.

Blogs