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Datum: 16.05.25

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Kanutour Tagliamento

Mehrtagestour mit Kindern

Der Tagliamento ist ein Fluss in Norditalien, der als einer der letzten weitgehend unregulierten Alpenflüsse Europas gilt. Er entspringt in den Karnischen Alpen nahe der Grenze zu Österreich und fließt rund 170 Kilometer in südlicher Richtung durch die Region Friaul-Julisch Venetien, bevor er bei Lignano Sabbiadoro in die Adria mündet. Besonders bekannt ist der Fluss für sein weit verzweigtes, naturnahes Flussbett mit zahlreichen Seitenarmen und Schotterbänken, das ein einzigartiges Ökosystem darstellt. Der Tagliamento ist daher von großer ökologischer und geomorphologischer Bedeutung.

Der Tagliamento stand bei uns schon längere Zeit auf der ToDo List, aber dass es unser erster Fluss sein wird auf dem wir eine Mehrtagestour mit unseren Kindern machen werden war eher ein glücklicher Zufall. Geplant war eine mehrtägige Tour auf dem Ticino Inferiore. Dieser hatte allerdings zu viel Wasser und die Wettervorhersage war auch nicht gerade berauschend.

Glücklicherweise war die Packliste in etwa identisch, denn diese erforderte den grössten Aufwand. Wir waren dann auch recht überrascht wie viel Gepäck erforderlich ist um 4 Tage mit Kindern autark auf einem Fluss zu leben. Unser Plan war es, dass die Kinder selber in ihren Kajaks paddeln konnten. Ein Erwachsener musste deshalb das ganze Gepäck in einem Schlauchcanadier (Grabner Adventure) mitführen und einer musste als Safty-Kajaker auf die Kinder schauen.


 

Der Plan ging gut auf, allerdings war ich gerade am Anfang recht überrascht wie schwer es war alleine den fast 100 kg schweren Canadier (Canadier + Gepäck) zu manövrieren. Wildwassertechnisch ist der Tagliamento sehr einfach, aber es ist recht schwierig den richtigen Weg zu finden. Das Flussbett ist teilweise bis zu 1 km breit und verzweigt sich in mehrere Flussarme. Die Haupströmung in einer Kurve kann immer wieder gefährliche Bäume enthalten und die Seitenarme haben zum Teil zu wenig Wasser, um mit dem schweren Boot durch zu kommen. Nach den ersten Kilometern entwickelt man aber doch das rechte Gespühr für den Fluss und die Fahrt wird zunehmend entspannter.


 

Unsere Kanutour haben wir in Dignano bei einem Festivalgelände, das zu dieser Jahreszeit noch nicht in Verwendung war, gestartet. Für uns war dies ein idealer Ort, um alles bereit zu machen. Von da aus wollten wir in 3 – 4 Tagen bis nach Lattisana paddeln. Damit die Kinder nicht die Lust am Kajakfahren verlieren, haben wir kurze Etappen von ca. 2 Stunden geplant. Die Gesamtstrecke war etwa 40 Kilometer. Wir mussten also ca. 10 – 15 km am Tag zurück legen und hatten dann noch genügend Reserven. Am ersten Tag schafften wir dann auch ohne Probleme 15 km und fanden einen gute Stelle zum Übernachten zwischen einer Strassen und Eisenbahnbrücke. Es gibt sicherlich schönere Plätze auf dem Taglimento aber für die Kinder war es gerade genug mit paddeln. Wir waren auch recht froh, dass wir die erste Etappe hier beendet haben denn ab der Eisenbahnbrücke nimmt die Schwierigkeit für ca. 5 km etwas zu.


 

Der Aufbau des Camp war bei gutem Wetter relativ einfach. Wir hatten zwei kleine Zelte mit Mätteli und Schlafsack für jeden. Zum Kochen hatten wir einen Gaskocher dabei den wir aber gar nicht brauchten. Es war sehr einfach Holz für ein Feuer zu finden und darauf zu kochen. Während wir das Camp aufbauten und kochten, spielten die Kinder am Fluss. Sie waren immer gut beschäftigt und es war alles sehr entspannt.


 

Der Beginn der zweiten Etappe war dann etwas anspruchsvoller und wir mussten einigen Bäumen ausweichen. Der Fluss wechselt seinen Verlauf auch häufig von rechts auf links und umgekehrt. Gefühlt war es eine ZickZack-Fahrt die mit der Zeit aber immer geradliniger wurde. Nach etwa 2 Stunden auf dem Fluss hielten wir dann wieder Ausschau nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Schöne Plätze zu finden ist auf dem Tagliamento keine schwierige Aufgabe. Man sollte sich aber nie verleiten lassen auf einer Insel zu campieren, denn der Pegel kann in relativ kurzer Zeit massiv ansteigen. Ein Platz am Ufer mit Rückzugsmöglichkeiten ist auf jeden Fall von Vorteil.


 

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir mit unserem gewählten Campingplatz besonderes Glück hatten. Denn am Morgen begann es zu regnen und es schaute nicht so aus als würde es bald wieder aufhören. Da wir den Kindern eine nasse Fahrt ersparen wollten, überlegten wir die Fahrt schon hier zu beenden. Glücklicherweise hatten wir unser Camp ca. 10 Gehminuten vom nächsten Ort mit dem klingenden Namen San Paolo aufgestellt. In der 400 Seelen Gemeinde gab es nur leider kein Autobus (ausser Samstags) und auch kein Taxi, aber es gab nette Menschen. Und so bot uns ein Mann der aus dem Haus Nr. 18 schaute an, uns nach Dignano zu fahren. Für uns war dies die Rettung und vor allem die Kinder waren heilfroh, dass wir wieder zu unserem Auto kamen.


 

Wir packten dann unsere sieben Sachen und fuhren nach Peschiera del Garda auf einen Campingplatz, um unsere Zelte zu trocknen. Den nächsten Tag machten wir eine gemütliche Kanutour zu viert im Canadier auf dem Gardasee. Bei der Heimfahrt wollten wir noch kurz am Comersee Abendessen und dann Heim nach Zürich fahren. Da wir beim Parkieren eine Tafel übersehen hatten, dauerte der Zwischenstopp aber wesentlich länger als geplant. Dies ist aber eine andere Geschichte...


 

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